Frauen sind belogen worden

Frauen sind belogen worden. Kontinuierlich, über eine lange Zeit hinweg. Von einer Menge Leute, die für ihre eigenen Interessen zusammenarbeiten, um Frauen hinters Licht zu führen und sie auszunutzen.

Nein, ich spreche nicht vom Patriarchat oder von muslimischen Männern.

Ich spreche von bestimmten nihilistisch-westlich-atheistischen Eliten, die bestimmte soziale Normen entwickelt und die Menschen darauf programmiert haben, auf eine ganz bestimmte Art und Weise zu handeln – für ihre eigene Agenda und auf Kosten der Frauen.

Diese Lüge wurde überall verbreitet: in den Medien, in Hollywood, in Fernsehsendungen und Filmen, in Büchern und Romanen, in populären Magazinen, in Songtexten, in den hehren Hallen der Ivy League1 Akademikerkreisen. Es war eine abgesprochene, gezielte Marketingkampagne.

Was war die Lüge, die den Frauen seit den 60er Jahren und bis heute massenhaft erzählt wurde?

Den Frauen wurde gesagt: „Ihr könnt alles haben.“

Du, die Durchschnittsfrau, kannst alles sein und alles auf einmal haben. Hör auf uns und dein Leben wird funktionieren.

Eine der beliebtesten Fernsehsendungen im amerikanischen Fernsehen war eine sechsstafflige Erfolgsserie namens Sex and the City, deren Grundannahme lautet, dass die moderne Frau alles haben kann. Sie kann für immer jung, sexy, unabhängig, lebenslustig und ganz allein erfolgreich sein. Sie kann ein spaßiges, erfülltes Leben in der Großstadt führen, einen Vollzeitjob arbeiten, mit ihren Freunden ausgehen und Gelegenheitssex mit beliebigen Männern haben. Es gibt keinen Grund für eine Frau, sich die schwere Last einer Ehe, eines Ehemanns oder gar einer Mutterschaft aufzubürden. All das kann warten.

Doch… Jahrzehnte nachdem die Show in den USA und auf der ganzen Welt ausgestrahlt wurde und Generationen von Frauen beeinflusst hat, ist etwas geschehen.

Die 60-jährige Candace Bushnell, die 1997 den Originalroman schrieb, aus dem die erfolgreiche HBO2-Fernsehserie hervorging, sprach mit dem Sunday Times Magazine über ihre Scheidung im Jahr 2012. Sie gab zu, dass ihr dadurch bewusst wurde, wie sehr sie sich ohne die Gründung einer Familie „wirklich allein“ fühlte.

Candance sagte:

Als ich in meinen 30ern und 40ern war, habe ich nicht darüber nachgedacht. Als ich mich dann scheiden ließ und in meinen 50ern war, begann ich die Auswirkungen zu erkennen, keine Kinder zu haben und wirklich allein zu sein. Ich verstehe jetzt, dass Menschen mit Kindern auf eine Art und Weise einen Anker haben, den Menschen ohne Kinder nicht haben.

Aber was werden nun all die Frauen tun, die durch Candances Serie in die Irre geleitet wurden? Dieser Fehler [der Produktion] einer Serie führte junge Frauen in ein Leben leeren Konsums und des Aufstiegs in Unternehmen. Was wird die späte Reue der Macherin der Serie für all die Frauen bedeuten, die betrogen wurden? Kann sie die Zeit zurückdrehen? Können diese Frauen zurückkehren und sich ihre Jugend zurückholen, um früher zu heiraten und eine Familie zu gründen? Nein.

Es gibt ein Buch mit dem Titel Subverted: How I Helped the Sexual Revolution Hijacking the Women’s Movement. Die Autorin ist eine Frau namens Sue Ellen Browder, die lange Zeit als freiberufliche Autorin für die Zeitschrift Cosmopolitan gearbeitet hat, eine der beliebtesten Frauenzeitschriften, die von westlichen Frauen regelrecht verschlungen wird.

Sie schrieb Artikel, in denen sie unverheirateten Sex, Verhütung und Abtreibung als den Weg der alleinstehenden Frau zur persönlichen Erfüllung anpries. Erst viel später erkannte sie, dass Propagandisten, die höher und klüger waren als sie selbst, ihr Denken und ihre persönlichen Entscheidungen beeinflussten, indem sie die Frauenbewegung zu ihrem eigenen Vorteil unterwanderten.

Sue sagte ganz offen, dass die Redakteure der Zeitschrift Cosmopolitan, sie selbst eingeschlossen, die Frauen belogen. Sie verkauften ihnen eine vollständige und totale Lüge. Das Ziel der Autoren war es, Frauen von ihren Familien, von zu Hause und von ihrer schützenden männlichen Verwandtschaft weg in die Großstädte zu locken, in ihre eigene Wohnung und mit der „Freiheit“, sich mit fremden Männern promiskuitiv [sexuell freizügig] zu verhalten.

Niemand hätte die Frauen damals mit direkten Anweisungen dazu bringen können, sich so [wie im vorigen Absatz beschrieben] zu verhalten, Anweisungen wie:

Gibt deine traditionelle Denkweise auf, lass deine Familienwerte hinter dir, unterlasse deinen männlichen Schutz und schlaf mit fremden Männern herum! Schere dich nicht darum, jung zu heiraten oder [gar] Kinder zu bekommen. Bilde dich einfach weiter und richte deine Identität und dein Leben auf deine Karriere aus. Wer braucht schon Männer?

Nein. Du kannst das den Frauen nicht einfach so sagen und erwarten, dass sie diese abscheulichen Anweisungen befolgen.

Du musst ihnen die Idee schmackhaft machen. Du musst sie aufregend und befreiend erscheinen lassen. Du musst das Verlangen in den Frauen sorgfältig erzeugen, so dass sie das Gefühl haben, dass es ein natürliches Verlangen ist.

Und – das ist entscheidend – du musst es als notwendig erscheinen lassen, indem du bei den Frauen Sorgen, Ängste und Befürchtungen in Bezug auf Ehe, Beziehungen und Männer schürst. Die Angstmacherei geht in etwa so:

Männer sind missbräuchlich! Männer sind giftig! Männer werden dich betrügen, dich mit den Kindern sitzenlassen und mit einer anderen Frau durchbrennen! Du solltest dich besser schützen. Du solltest lernen, auf eigenen Füßen zu stehen, für deine eigenen Finanzen zu sorgen und niemals einem Mann zu vertrauen. Mach dich darauf gefasst, dass du nach deiner unvermeidlichen Scheidung auf eigenen Füßen stehst.

Und allmählich begannen die Frauen, auf diese impliziten Botschaften und die kulturelle Gehirnwäsche zu reagieren. Sie zogen aus, suchten sich eine eigene Wohnung, bildeten sich weiter, verhüteten, begannen Vollzeit zu arbeiten und hatten Gelegenheitssex anstelle der Ehe. Wenn sie irgendwie schwanger wurden, trieben sie ab. Kinder spielten in diesem glamourösen, rasanten und unabhängigen Lebensstil keine Rolle.

Und diese Frauen wurden zu Konsumentinnen gemacht. Frauen waren nun unabhängige Verdiener in der kapitalistischen Maschinerie, und Verdiener können zu Konsumentinnen werden.

Die Frauen lasen die Frauenzeitschriften und lernten, so zu leben und zu denken. Jedes Mädchen wollte ein Cosmo-Girl sein.

Aber Sue Ellen Browder, die Autorin der Cosmo-Artikel, konvertierte selbst zum Katholizismus und bereute, weil sie sich schuldig fühlte für das, was sie angerichtet und Millionen von Frauen so unverhohlen belogen hatte. Also schrieb sie ihr Buch.

Hier sind einige interessante Worte, die einige Leserinnen des Buches Subverted zu sagen hatten:

Ich bin fast ein Dreivierteljahrhundert alt. Ich habe diese Lügen erlebt. Ich bin auf das Kool-Aid3 dieser Lügen hereingefallen. Ich bin dankbar für die Plattform, von der aus Browder diese Lügen aufdeckt. Das ganze Kartenhaus muss einstürzen. Die amerikanische Familie ist durch diese Lügen fast zerstört worden. Jede Zivilisation, die ihre Jungen im Mutterleib tötet und die Mutter aus der Familieneinheit herausreißt, wird untergehen.

Dieses Buch deckt die Ereignisse auf, die dazu führten, dass die Frauenbefreiungsbewegung von zynischen, ausbeuterischen und nihilistischen Individuen gekapert wurde. Es zeigt die daraus resultierenden gesellschaftlichen Missstände auf – weit verbreitete Scheidungen, Sex ohne Liebe, Feminisierung der Armut, allgegenwärtige Angst und Furcht und, wie ich hinzufügen möchte, zunehmende Verwirrung über die persönliche Identität von Männern und Frauen.

Das unerreichbare Cosmo-Girl ist eine Erfindung und eine schädliche noch dazu. Eine totale Lüge.

Dieses Buch hilft uns zu erkennen, dass sie [Sue] mit dem neuen Parteispruch, der besagt, dass er die Frauen von den Männern und vom Nachwuchs ‚befreien‘ will, zu leichtfertig umging und wie sie mutig falsche Statistiken erfand, um ihren eigenen Weg zu erreichen, einen Weg, der von Sue, die ihn früher predigte, nicht mehr empfohlen wird.

Statistiken, die übrigens auch heute noch von denen, die sie glauben und die Knechtschaft aufrechterhalten wollen, wie die Wahrheit des Evangeliums zitiert werden. Zweitens, um zu sehen, dass es in allen Höhen und Tiefen der Ehe und Mutterschaft immer noch der richtige Weg ist.

Dies ist der Hintergrund der modernen Welt, in der wir heute leben.

Das sind einige der Faktoren, die die Gesellschaft geprägt haben, in die viele Muslime in den letzten Jahrzehnten eingewandert sind. Wir Muslime schicken unsere Kinder auf diese Schulen, unsere Kinder sehen diese Filme und Fernsehsendungen, und unsere Töchter lesen diese populären Zeitschriften.

Zu diesen westlichen kulturellen Einflüssen kommt noch der Ballast, den wir aus einigen unserer eigenen muslimischen Länder mitbringen: die Besessenheit von prestigeträchtigen Abschlüssen und höherer Bildung, der Wunsch nach Status für die Familie, Gier und ein tiefer Minderwertigkeitskomplex gegenüber dem Westen und der kriecherische Wunsch, sich zu assimilieren.

Und dann wachsen unsere Töchter zu jungen Frauen heran, die plötzlich und scheinbar unerklärlich dafür sorgen wollen, dass sie „finanziell stabil“ und „unabhängig“ sind, weil „man ja nie weiß“ und „nur für den Fall“, weil viele Männer „missbräuchlich“ sind und es eine Menge „toxische Männlichkeit“ gibt und „es vielleicht zur Scheidung kommt“ und „was, wenn der Ehemann stirbt oder fremdgeht“?

Diese Angst, dieses Misstrauen und diese Sorgen lassen sich auf alte soziale Botschaften und bewusste Planung zurückführen.

Die meisten muslimischen Frauen befolgen das gesellschaftliche Diktat nicht in vollem Umfang, was so weit geht, dass sie herumschlafen und mehrfach abtreiben (obwohl einige muslimische Frauen dies leider tun). Das ist nicht die Art und Weise, wie wir den Nichtmuslimen in das Echsenloch gefolgt sind4. Wir sind ihnen gefolgt, indem wir unsere Männer verachten, die Ehe mit Misstrauen und Angst betrachten, das Schlimmste (سوء الظن) in der Ehe erwarten, um uns selbst zu schützen, die Ehe zugunsten von Ausbildung und/oder Karriere hinauszögern, die Mutterschaft verunglimpfen, das Frausein verunglimpfen, dem Ehemann misstrauen und die Scheidungsrate in der muslimischen Gemeinschaft erhöhen.

Wir agieren von einem Ort der Angst aus. Erfundene Angst, um uns von Ehefrauen und Müttern zu Verdienern zu machen, die zu Konsumenten gemacht werden können.

Unsere Hoffnungen basieren auf Lügen. Der Islam ist die Wahrheit.

(Spez. Autor: Umm Khalid)

  1. Die Ivy League ist eine Gruppe von acht US-Universitäten, die zu den ältesten und besten Hochschulen der USA zählen.
  2. Home Box Office, kurz HBO, ist ein US-amerikanischer Fernsehprogrammanbieter
  3. Redewendung aus dem engl. „to drink the Kool-Aid“, metaphorische Bedeutung an, um jemanden zu beschreiben, der blindlings einer Idee, einer Überzeugung oder einer Autorität folgt, ohne deren Konsequenzen zu hinterfragen. Diese Metapher beschreibt jede Art von blindem Gehorsam, der bis zum Sich-selbst-Aufgeben führen kann.
  4. Bezug auf bekannten Hadith, in dem der Prophet ﷺ sagte: „Wahrlich, ihr werdet dem Weg derer, die vor euch waren, folgen, Handbreit um Handbreit und Elle um Elle, bis ihr, wenn sie in ein Eidechsenloch kröchen, ihnen folgen würdet.“ Wir fragten: „O Gesandter Allahs, den Juden und den Christen?“, und er sagte: „Wem sonst?“ (Buchari)

Schreibe einen Kommentar

Lieber Leser

hier findest Du eine Sammlung an Blogbeiträgen, Artikeln, Aufsätzen, Abhandlungen, Transkripten uvm., die wir über unsere selektierten Bücher und YouTube Videos hinaus als so wertvoll empfanden, dass wir sie kurzerhand ins Deutsche übersetzt haben. Schick uns gerne auch Deine Vorschläge an info@ibnthabitverlag.de. Über das Menü gelangst Du außerdem zum Blogarchiv, wo unsere Beiträge in überschaubarer Rasteransicht dargestellt sind. Außerdem unser Disclaimer.

Viel Freude beim Lesen wünscht Dir